11 Wege, um einen verstopften Abfluss in Kürze wieder freizulegen

Beitrag vom 11. Oktober 2024

Ein Abfluss mit Sieb

Ein verstopfter Abfluss überfällt uns meist aus heiterem Himmel. Morgens vor der Arbeit war noch alles normal, abends läuft plötzlich kein Wasser mehr ab. In solchen Momenten wird spürbar, wie oft so ein Waschbecken im Einsatz ist. Falls Sie gerade mit einer tiefen Sorgenfalte auf der Stirn vor Ihrem eigenen Becken stehen, bekommen Sie den Abfluss mit einer der folgenden Erste-Hilfe-Methoden bestimmt wieder frei. Außerdem erfahren Sie, was Sie bei der Rohrreinigung in Eigenregie auf keinen Fall tun sollten.

Übrigens: Alle Strategien funktionieren auch in der Dusche oder in der Badewanne!


Woher kommt der Dreck im Abfluss?

In der KücheIm Badezimmer
Teighaltige Essensreste von Brot, Nudeln oder Gebäck
(Wichtig: Kohlehydrate quellen in Kontakt mit Wasser auf!)
Haare
Öle und FetteSeifenreste von festen Seifen
Rückstände von Pflegeprodukten wie Haarspray, Wachs,
Gel, Rasierschaum oder Conditioner

11 krisensichere Methoden, um Abflussverstopfungen zu beseitigen

Methode 1: Heißes Wasser

Einfacher könnte es kaum sein! Wasserkocher füllen, Wasser aufkochen lassen und dann langsam in den Abfluss gießen. Warum wirkt heißes Wasser wahre Wunder bei Verstopfungen?

Drei Gründe:

  • Heißes Wasser kann feste Fettrückstände, die sich im Rohr abgesetzt haben, verflüssigen und einfach wegspülen.
  • Seifenablagerungen lösen sich durch das heiße Wasser und zersetzen sich.
  • Grund Nr. 3 hat etwas mit Physik zu tun: In heißem Wasser „tanzen“ die Moleküle. Wenn ein Tänzer mit dem vollem Schwung seiner Pirouette gegen eine Wand prallt, ist die Wucht des Aufpralls deutlich größer, als wenn jemand nur ganz langsam gegen eine Wand läuft. Genauso ist es bei kochendem Wasser: Die schnellen Moleküle prallen gegen den Schmutz und lösen ihn, während kaltes Wasser kaum etwas bewirken würde.

Noch besser wirkt allerdings eine Kombination aus heißem Wasser und verschiedenen Reinigern.

Verstopften Abfluss mit heißem Wasser reinigen

Methode 2: Spülmittel

Spülmittel wirkt bei verstopften Abflüssen wahre Wunder

Die Strategie ist simpel:

  • Schütten Sie eine ordentliche Menge Spülmittel in den Abfluss (bis zu einer halben Flasche).
  • Verschließen Sie den Abfluss mit einem Stöpsel.
  • Füllen Sie das Becken mit heißem Wasser.
  • Ziehen Sie den Stöpsel (Vorsicht: heiß! Nehmen Sie statt der Finger eine Gabel oder Zange).

Warum funktioniert diese Methode?

Spülmittel hat eine fettlösende Wirkung. Dazu kommt der Wasserdruck der kochenden Flüssigkeit. Die Verstopfung löst sich und wird weggespült. Meist dauert der Prozess einige Minuten, bis das Wasser im Becken plötzlich absackt und das Rohr wieder frei ist.


Methode 3: Hausmittel wie Essigsäure, Natron und Backpulver

Wer ganz auf Chemie verzichten möchte, kann auch zu Hausmitteln greifen.

Füllen Sie dafür etwas Backpulver und heißes Wasser in den Abfluss. Die Wirkung ist schnell erkennbar und auch hörbar: Sie werden sehen, wie das Backpulver zu sprudeln beginnt. Warten Sie etwa 10 Minuten, bis nichts mehr knistert. Diese Methode ist allerdings nur für leichte Verstopfungen gedacht.

Alternativ können Sie eine Mischung aus 3-5 Esslöffeln Natron und 100 ml Essig einsetzen. Unser Tipp: Erhitzen Sie den Essig vorher.

Was geschieht dank der Hausmittel im Rohr?

Werden Natron oder Backpulver mit Essig gemischt, entsteht eine chemische Reaktion. Bei den daraufhin aufsteigenden Blasen handelt es sich um Kohlendioxid, das dabei hilft, Ablagerungen und Verschmutzungen zu lösen. Außerdem neutralisieren Backpulver und Natron Gerüche, während der Essig desinfizierend wirkt.

Backpulver ist ein gutes Hausmittel bei verstopften Abflüssen

Methode 4: Cola

Was mit Cola in Kombination mit einem Mentos passiert, wissen die meisten. Allerdings raten wir Ihnen von diesem explosiven Gemisch bei der Abflussreinigung ab. Cola allein hat auch geheime Reinigungskräfte. Warum das so ist, verraten wir Ihnen gleich. Vorab bekommen Sie eine Anleitung, um den verstopften Abfluss zu befreien:

  • Füllen Sie einen Liter Cola in den Abfluss.
  • Lassen Sie das Ganze ca. 30 Minuten einwirken (Tipp: Wenn Sie mehr Zeit haben, verlängern Sie die Einwirkzeit ruhig noch. Sie können die Cola auch eine ganze Nacht arbeiten lassen).
  • Wenn es nicht mehr blubbert, einfach mit heißem Wasser nachspülen (ggf. mit einem Pümpel nachhelfen).

Cola ist ein echter Geheimtipp bei Verstopfungen. Aber warum klappt es mit dem Erfrischungsklassiker so gut? Hier der Grund: In der Cola ist Phosphorsäure enthalten. Ähnlich wie ein chemischer Reiniger löst diese Säure organischen Schmutz und andere Ablagerungen.


Methode 5: Gebissreiniger

Was ein Gebiss von Schmutz befreit, wirkt auch im Abflussrohr! Wer für seinen Zahnersatz die passenden Mittel im Schrank stehen hat, kann sie also getrost auch zur Rohrreinigung einsetzen. Und so geht’s:

  • Füllen Sie den Abfluss mit heißem Wasser.
  • Geben Sie ein, zwei Gebissreiniger-Tabs hinzu.
  • Lassen Sie alles so lange einwirken, bis sich der Tab komplett aufgelöst hat.

Die Wirkstoffe im Gebissreiniger lösen besonders gut Haarrückstände auf und greifen Ihre Rohre weniger an als herkömmlicher Abflussreiniger.

Gebissreiniger können auch verstopfte Abflüsse säubern

Methode 6: Reinigungstabs für die Waschmaschine

Auch Waschmaschinentabs wirken in verstopften Rohren echte Wunder

Auch Reinigungstabs für die Waschmaschine erweisen sich als Wundermittel für verstopfte Abflüsse – und das aus vier Gründen:

  • Die Tabs enthalten Enzyme, die verschiedene organische Ablagerungen zersetzen können.
  • Spezielle fettlösende Substanzen in den Tabs brechen Fette und Öle auf.
  • Eine starke Schaumbildung sorgt dafür, dass sich Rückstände besser lösen.
  • Waschmaschinentabs beseitigen Bakterien und Gerüche im Abfluss – sie wirken also desinfizierend.

Methode 7: Bokashi-Ferment

Bokashi? Was ist denn das? Die Idee des Bokashi-Eimers stammt aus Japan, wo die meisten Menschen auf engstem Raum leben müssen und keinen Kompost haben. Der Gedanke dahinter: Bioabfälle in Dünger verwandeln. Das Prinzip ist einfach: Die Bioabfälle landen in einem speziellen Eimer und fermentieren unter Hinzugabe von Mikroorganismen. So entstehen zwei Dinge: Erde und ein Bokashi-Sud. Und dieser Sud hilft auch bei der Reinigung Ihres verstopften Abflusses. Wie funktioniert das Ganze?

  • Die effektiven Mikroorganismen im Bokashi-Sud bauen organische Abfälle wie Fette und Essensreste ab.
  • Ablagerungen zersetzen sich und können weggespült werden.
  • Die Reinigung erfolgt auf eine extrem umweltfreundliche Art und Weise.
  • Die Mikroorganismen zersetzen auch geruchsbildende Stoffe, sodass unangenehme Gerüche aus dem Abfluss verschwinden.

Methode 8: Dampfreiniger

Ein Dampfreiniger kombiniert hohe Temperaturen mit kräftigen Dampfstößen. Mit seiner Hilfe können sich auch hartnäckige Verstopfungen im Abfluss in kürzester Zeit wieder auflösen.

Und so gehen Sie vor:

Halten Sie die Düse Ihres Dampfreinigers über den Abfluss. Jetzt heißt es: Dampf marsch! Schützen Sie sich mithilfe eines Tuches vor aufspritzendem Schmutz.

Toller Nebeneffekt: Mit der Dampfmethode haben auch Bakterien im Abfluss keine Überlebenschance mehr. Schlechte Gerüche verschwinden.


Methode 9: Die chemische Keule

Wenn alle anderen Strategien versagt haben, greifen viele zum klassischen Rohrreiniger. Der Nachteil: Solche Mittel sind nicht gerade gesundheitsfördernd und tun natürlich auch der Umwelt nicht gut. Schützen Sie Ihre Haut unbedingt mit Handschuhen!

Die starken chemischen Verbindungen in Abflussreinigern greifen organische Ablagerungen an, wie z.B. Haare, Fette oder Speisereste. Bei den chemischen Reaktionen entsteht Wärme, die diese Stoffe in kleinere, wasserlösliche Teile aufspaltet.

Sitzt ein größeres Knäuel aus Haaren oder sonstigen Rückständen im Rohr fest, wird auch der Rohrreiniger wenig daran ändern. Alles, was sich hinter dem Siphon, also hinter der Biegung des Rohres befindet, bleibt von der Chemie relativ unberührt.

Somit helfen Rohrreiniger ebenfalls nur bei eher leichten Verschmutzungen.

Chemische Reiniger gegen verstopfte Abflüsse

Methode 10: Der gute alte Pümpel

Der Pümpel ist ein Retter in der Not, wenn sich ein dickes Knäuel im Abfluss festgesetzt hat.

Wenn Sie den Pümpel auf den Abfluss drücken, entsteht Druck im Rohr, der das Wasser gegen die Blockade presst. Beim Hochziehen wiederum entsteht ein Sog, der das Knäuel in die entgegengesetzte Richtung zieht. Durch den abwechselnden Druck und Sog lockert sich die Blockade Stück für Stück und zerfällt womöglich, sodass sie durch das Rohr gespült werden kann.

Wichtig: Lassen Sie zuerst etwas Wasser ins Becken laufen, bevor Sie den Pümpel auf den Abfluss setzen. Außerdem muss der Überlauf verschlossen sein. Hierfür können Sie einfach einen Lappen verwenden.

Der Nachteil: Auch ein Pümpel beseitigt in der Regel nur Verstopfungen, die sich im vorderen Bereich des Rohres befinden. Ältere Rohre lösen sich manchmal durch die Bewegung.


Methode 11: Rohr-Spirale

Eine Rohrspirale ist am vorderen Ende mit einer Feder ausgestattet. Diese Feder lässt sich mithilfe einer Kurbel direkt in die Verstopfung drehen. Entweder zerkleinert sie den Übeltäter, schiebt ihn weiter oder verhakt sich in dem Knäuel. Im besten Fall können Sie alles zusammen wieder rausziehen und das Rohr ist vollständig frei.

Rohrspiralen sind relativ flexibel, haben jedoch je nach Siphonform auch ihre Grenzen. Sie verkeilen sich leicht, was letztlich zu noch größeren Schwierigkeiten führen kann, sodass nur noch der Anruf bei einem Profi bleibt.


Was Sie zur Reinigung Ihres verstopften Abflusses auf keinen Fall tun sollten

  • Greifen sie bitte bei einem verstopften Rohr nicht zu einem Draht! Das Material ist entweder zu steif oder zu weich und verhakt sich leicht im Siphon.
  • Ist Ihnen bei der Rohrreinigung Ihrer Dusche oder Badewanne ein Siebabfluss im Weg? In den meisten Fällen wird Sie dann in der Mitte des Siebs eine Schraube anlachen. Der Gedanke, diese Schraube zu lösen, um an das Rohr zu gelangen, ist eine schlechte Idee! Denn an dieser Schraube hängt die gesamte Rohrvorrichtung. Im schlimmsten Fall verschieben sich die Rohre oder fallen sogar nach unten.
  • Den Siphon selber abbauen? Diese Aktion ist nur ratsam, wenn es sich um relativ neue Rohre handelt oder wenn Sie Ersatzmaterial dahaben. Denn die Gummidichtungen älterer Rohre sind meist schon porös und verschließen die Übergänge nach der Reinigung nicht mehr zu 100 %. Falls Sie sich unsicher sind, sollten Sie lieber einen Profi rufen.

Vorbeugende Maßnahmen, um Verstopfungen von vornherein zu vermeiden

  • Die beste Möglichkeit zur Vorbeugung: ein Abflusssieb! Dieses Tool fängt Haare, Seifenrückstände und Lebensmittelreste auf, die ansonsten direkt im Abfluss landen und sich dort sammeln würden. Besorgen Sie sich am besten für jeden Ihrer Abflüsse ein passendes Sieb.
  • Strategie Nr. 2: Spülen Sie keine Essensreste in den Abfluss! Falls doch mal etwas im Rohr verschwinden sollte, lassen Sie eine ausreichende Menge Wasser nachfließen, damit sich nichts festsetzen kann.
  • Reinigen Sie Ihre Abflüsse vorbeugend mindestens einmal im Monat mit einer Mischung aus einer Tasse Essig und etwas Backpulver. Das bekämpft Gerüche und hält die Rohre frei.

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Verfasst aus unserem Team von

Melina

Melina gehört seit Oktober 2023 zur Möbel Heinrich Familie. Hier gestaltet sie den Kunden-Newsletter, verfasst SEO-Texte und erstellt Content für das Online-Magazin. In ihrer Freizeit ist die gelernte Bankkauffrau meist auf dem Rad oder im Wald beim Geocaching unterwegs.