Rund elf Prozent des jährlichen Stromverbrauchs fallen in einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt auf das Kochen. Viele Menschen sehen im Kochen mehr als nur eine reine Notwendigkeit und stehen gern und vor allen Dingen oft am heimischen Herd. In Anbetracht der immer weiter steigenden Energiekosten und des Klimawandels ist es allerdings sinnvoll, auch bei der Nutzung von Herd und Backofen auf den Stromverbrauch zu achten und möglichst energiesparend zu kochen. So sparen Sie bares Geld und schonen zugleich die Umwelt.
Moderne Geräte, neue Technik und das eigene Verhalten: Die drei Parameter für eine Top-Energiebilanz beim Kochen
Moderne Herde zeichnen sich durch Topnoten im Stromverbrauch aus und helfen Ihnen allein dadurch Strom und Geld zu sparen. Achten Sie also beim Kauf neuer Geräte darauf, dass diese eine gute Energieklasse aufweisen. Temperatursensoren ermöglichen, dass Speisen auf den Punkt gegart werden und der Topf auf dem Kochfeld die richtige Temperatur hält. Außerdem sollten Sie bei der Küchenplanung bedenken, wo Sie die Geräte anschließen: Der Kühlschrank sollte weder zu dicht an der Wand und noch in der Nähe von Herd und Backofen stehen. Er verbraucht durch die Wärmestrahlung mehr Energie.
Zusätzlich hängt der Energieverbrauch der Geräte vor allen Dingen vom Nutzungsverhalten der Anwender ab. Daher lohnt es sich, das eigene Verhalten beim Kochen kritisch zu überprüfen. Wussten Sie, dass Sie etwa dreimal so viel Energie verbrauchen, wenn Sie ohne Topfdeckel kochen? Oder dass Sie bis zu 30 Prozent Energie sparen können, wenn die Topfgröße der Größe des Kochfelds entspricht? Wir haben für Sie 14 Tipps zusammengetragen, mit denen Sie beim Kochen und Backen Ihren Stromverbrauch senken können.
Energiespartipps fürs Kochen
- Die richtige Größe macht‘s
Wählen Sie immer die passende Topfgröße entsprechend der zu kochenden Lebensmittelmenge aus. Je größer der Topf ist, umso mehr Energie benötigen Sie für die Zubereitung der Speisen. Außerdem sollten der Durchmesser des Kochgeschirrs und die Größe des Kochfelds übereinstimmen. Ist der Topf kleiner als die Herdplatte, geht Energie verloren. Ein zu großer Topf auf einem kleinen Kochfeld verlängert die Kochzeit und erhöht dadurch den Energieverbrauch. - Kein Topf ohne einen passenden Deckel
Verwenden Sie beim Kochen immer den passenden Topfdeckel. Bei gekippten Deckeln verdoppelt sich der Energieverbrauch. Wenn Sie ganz ohne Deckel kochen, verdreifacht sich der Stromverbrauch sogar. - Verwenden Sie Glasdeckel
Häufiges Anheben des Deckels verschwendet Energie. Garvorgänge lassen sich durch einen Glasdeckel gut bei geschlossenem Topf kontrollieren. - Dämpfen statt kochen
So wenig Wasser wie nötig lautet die Devise beim Kochen. Ein bis zwei Zentimeter Wasser sind in der Regel genug, um Kartoffeln, Gemüse und Eier im Dampf zu garen. Mit einem gut schließenden Topfdeckel verhindern Sie, dass während des Garens Flüssigkeit verloren geht. So sparen Sie nicht nur Energie, sondern bereiten Ihr Essen auch besonders schonend zu, da Vitamine, Mineralstoffe und Aromen nicht unnötig zerkocht werden.
- Herd ausschalten und die Restwärme nutzen
Wenn das Gericht kocht, können Sie den Herd etwa zehn Minuten vor dem Ende der Kochzeit ausschalten. Die Nachwärme reicht bei herkömmlichen Elektro-Kochfeldern normalerweise aus, um das Gericht fertig zu garen. Bei Induktions- und Gasherden reicht die vorhandene Restwärme nach dem Abschalten zum Fertigkochen meistens nicht mehr aus, weil hier die Regulierung der Wärme ohne Zeitverzug eintritt. - Sortieren Sie alte Töpfe aus
Alte Töpfe mit verbeulten Böden verlängern die Kochzeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Kochgeschirr über ebene Böden verfügt. So kann die Wärme besser vom Kochfeld auf den Topf übertragen werden. Luftpolster sorgen bei gewellten Böden dafür, dass ein Teil der Wärme verloren geht. - Küchenutensilien als Alternativen zum Herd
Schnellkochtöpfe: Gerichte mit langen Kochzeiten werden im Schnellkochtopf schneller gar und benötigen dadurch 50 Prozent weniger Strom.
Eierkocher: Der Eierkocher wird von vielen als überflüssig belächelt. Tatsächlich dient dieses kleine Gerät aber nicht nur der reinen Bequemlichkeit, sondern Sie können Eier energiesparender als in einem Topf kochen.
Wasserkocher: Egal ob Tee oder Pasta – Wasser erhitzen Sie am besten im Wasserkocher. Entscheidend ist dabei die Wassermenge, die zum Kochen benötigt wird. Bei einer Menge bis 1,5 Liter Wasser ist der Wasserkocher definitiv die bessere Wahl.
Mikrowelle: Eine Portion können Sie gut in der Mikrowelle erwärmen, größere Speisemengen sollten Sie auf dem Herd aufwärmen.
Unser Tipp aus Omas Zeiten: Energiesparend kochen mit der Kochkiste. Dazu wird zunächst auf dem Herd mit dem Kochen begonnen. Anschließend wird der Topf mit einem Deckel darauf in einer gut gedämmten Kiste verstaut. Die Speisen garen dann mit der Restwärme fertig. Dies funktioniert besonders gut beim Garen von Reis. Kochkisten sind heutzutage eher in Vergessenheit geraten, aber es gibt durchaus Möglichkeiten, Sets zu erwerben. Sie bestehend aus einem Topf und einer Kiste, die in puncto Dämmung exakt aufeinander abgestimmt sind. Zudem können Sie auch selbst eine Kiste innen mit Styropor verkleiden. Beachten Sie dabei, dass die Dämmung den gesamten Topf inklusive des Deckels umgibt, bzw. bedeckt!
Energiespartipps fürs Backen
- Vor dem Backen den Ofen ausräumen
Nehmen Sie grundsätzlich nicht genutzte Backbleche oder Auflaufformen sowie den Rost vor dem Backen aus dem Ofen. Diese überflüssigen Dinge müssen ebenfalls aufgeheizt werden und dadurch steigt der Energiebedarf um bis zu 20 Prozent. - Aufs Vorheizen verzichten
Bei den meisten Gerichten können Sie auf das Vorheizen des Backofens verzichten. Plätzchen und manche anderen speziellen Teige gehören zu den Speisen, die in einem vorgeheizten Backofen besser gelingen. - Ofentür möglichst geschlossen halten
Die Ofentür sollten Sie während des Backens nur öffnen, wenn dies für das Wenden oder Abdecken der Speisen notwendig ist. So verhindern Sie unnötiges Entweichen der Wärme und müssen nicht nachheizen. - Verteilen Sie die Wärme
Wenn Sie einen modernen Ofen mit vielen Funktionen besitzen, sollten Sie vorzugsweise die Umluft- oder Heißluftstufe zum Backen wählen. Wenn die Luft zirkuliert, verteilt sich die Wärme effizienter im Backraum, was niedrigere Temperaturen und eine verkürzte Backzeit ermöglicht. So ist der Energieverbrauch bei Umluft etwa 20 Prozent geringer als bei Ober- und Unterhitze, da die Temperatur 20°C bis 30°C niedriger eingestellt werden kann.
- Nutzen Sie den Backraum optimal aus
Den Raum im Ofen sollten Sie optimal ausnutzen, indem Sie mehrere Speisen nebeneinander auf das Backblech oder den Rost platzieren oder mithilfe der Umluftfunktion Gerichte auf mehreren Ebenen garen können. So können Sie bis zu 45 Prozent Energie sparen. - Verwenden Sie die Nachwärme
Auch beim Backen gilt, dass Sie die Energiezufuhr nicht bis zum Ende der angegebenen Backzeit durchziehen müssen. Bei Gerichten, die länger als 40 Minuten im Ofen garen müssen, können Sie den Ofen in der Regel bereits fünf bis 10 Minuten vor dem Ende der angegebenen Garzeit ausschalten. - Toaster und Mikrowelle als Alternativen
Toaster: Kleinere Mengen Brötchen lassen sich energiesparender auf dem Toaster mit Brötchenaufsatz aufbacken. Das spart etwa 70 Prozent der Energie im Vergleich zum Backofen ein.
Mikrowelle: Kleine Portionen wärmen Sie besser in der Mikrowelle als im Backofen auf.
Pfanne: Fleischstücke unter einem Kilogramm sollten Sie in der Pfanne und nicht im Backofen zubereiten.
Fazit: Schon mit einfachen Maßnahmen ist es möglich, den Stromverbrauch zu senken und energiesparend zu kochen. Der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe.
Verfasst aus unserem Team von
Katja
Katja gehört seit Oktober 2021 zur Möbel Heinrich Familie. Im Unternehmen ist sie für Pressearbeit und interne Kommunikation zuständig. In Ihrer Freizeit fährt die Literatur-, Medien- und Wirtschaftswissenschaftlerin gerne Fahrrad.