Ergonomisch arbeiten im Büro und Home-Office

Beitrag vom 4. Februar 2021

Ergonomie im Büro

In guter Haltung zu guter Leistung – Ergonomie am Arbeitsplatz

Wussten Sie, dass inzwischen zwei von drei Arbeitnehmern überwiegend im Sitzen arbeiten? Durch die zunehmende Digitalisierung werden in Zukunft wohl noch mehr Menschen in sitzender Position ihrem Job nachgehen. Und das obwohl die Anatomie des menschlichen Körpers eigentlich nicht auf stundenlanges Verharren in einer Position ausgelegt ist. Entsprechend nimmt die Zahl an Folgeerkrankungen stetig zu.

Damit das Sitzen nicht zur Last wird, rückt die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes immer mehr in den Fokus. Ausschlaggebend sind hier vor allem die richtigen Möbel, aber auch Beleuchtung, Raumklima und die Anordnung der einzelnen Möbel beeinflussen die Ergonomie des Arbeitsplatzes.  

Rahmenbedingungen zur Gestaltung eines ergonomischen Arbeitsplatzes

Ergonomisch arbeiten mit Kollegen

Ergonomie ist ein wichtiger Faktor des präventiven Arbeitsschutzes. Der Arbeitgeber wird sogar per Gesetz (Arbeitsschutzgesetz) dazu aufgefordert, für eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes zu sorgen.

Um Ergonomie zu ermöglichen, sollten bereits die Rahmenbedingungen passen. Hierzu zählen folgende Faktoren:

  • Pro Arbeitsplatz steht mindestens eine Fläche von 10 qm zur Verfügung
  • Die empfohlene Raumtemperatur liegt zwischen 20 – 22° Celsius
  • Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 – 60 % (ausreichend Lüften und großblättrige Pflanzen können helfen)
  • Der Lärmpegel ist nicht über 55 db(A), entspricht der Lautstärke eines leisen Gesprächs

Entscheidend für die Ergonomie am Arbeitsplatz sind aber nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern auch die verwendeten Büromöbel. Nur wenn sich Schreibtisch, Bürostuhl und alle weiteren Arbeitsmittel individuell an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen lassen, ermöglichen Sie eine ergonomische Haltung.

Ergonomie mit dem richtigen Schreibtisch

Die zur Verfügung stehende Arbeitsfläche muss mindestens eine Größe von 80 x 160 cm haben. Im Idealfall hat der Tisch eine reflexionsarme Oberfläche, damit bei Lichteinfall keine störenden Blendungen entstehen können. Unterhalb des Schreibtisches stören keine Kabel die Beinfreiheit, damit auch die Position der Füße jederzeit geändert werden kann und keine Stolpergefahr besteht.

Egal ob Sie im Sitzen oder Stehen arbeiten, die Unterarme sollten immer etwa waagerecht und mit locker hängenden Schultern auf der Tischplatte abgelegt werden können.

Ergonomie Schreibtisch
ergonomisch Schreiben

Bildschirm, Maus und Tastatur ergonomisch platzieren

Studien zeigen, dass sich ausreichend große Bildschirme positiv auf die Arbeitsleistung auswirken können. Ein Monitor sollte demnach mindestens 22“ groß sein. Im Idealfall liegt der Abstand zwischen Monitor und Auge zwischen 60 und 80 cm.

Um den Nacken zu strecken und somit zu entlasten, sollte sich die Bildschirmoberkante etwas unterhalb der Augenhöhe befinden, sodass man leicht nach unten schaut. Passen Sie zudem den Neigungswinkel des Monitors an, damit Sie weiterhin das gesamte Display ohne Verzerrungen sehen können.

Tastatur und Maus positionieren Sie nahe am Körper, um so einem Rundrücken vorzubeugen. Empfohlen wird ein Abstand zwischen Tischkante und Tastatur von 10 bis 15 cm. Die Unterarme liegen beim Schreiben auf dem Tisch, die Maus ist dicht neben der Tastatur. Hand und Unterarm sollten jederzeit eine Linie bilden, sodass abgeknickte Handgelenke vermieden werden.

Der ergonomische Bürostuhl

Lassen sich Bürostuhl und Schreibtisch verstellen, passt man zunächst den Stuhl an den Körper an und orientiert sich dann bei der Einstellung des Tisches am Stuhl. Grundsätzlich sollte der Bürostuhl so eingestellt werden, dass folgende Position eingenommen werden kann:

  • Der Sitzwinkel zwischen Oberschenkel und Oberkörper ist offen, d.h. er ist größer als 90°
  • Die Fußsohlen stehen fest und gerade auf dem Boden, die Fersen befinden sich etwa unter den Kniekehlen
  • Die Oberschenkel sind waagerecht zur Sitzfläche
  • Zwischen Kniekehlen und Stuhl ist etwa eine Handbreit Platz
  • Zwischen Oberschenkel und Schreibtisch passt mindestens eine Hand
  • Die Höhe der Armlehnen ermöglicht ein Ablegen der Unterarme bei entspannten Schultern

Achten Sie darauf, dass Ihr Rücken beim Einstellen des Stuhls Kontakt zur Rückenlehne hält. Die Rückenlehne reicht im Idealfall bis zu den Schulterblättern. Die Auswölbung der Rückenlehne, die sogenannte Lordosenstütze, befindet sich auf Höhe der Gürtellinie, um optimal zu stützen.

Idealerweise unterstützt Ihr Bürostuhl eine dynamische Sitzposition mit wechselnder Arbeitshaltung. Stühle, bei denen zwischen beweglicher und feststehender Sitzfläche gewechselt werden kann, beugen einer starren Haltung vor.

Eine funktionale Beleuchtung – wichtig für eine umfassende Ergonomie

Eine ausreichende Beleuchtung trägt ebenfalls zur optimalen Arbeitsatmosphäre bei. Tageslicht sollte seitlich auf den Bildschirm fallen. Im Idealfall steht Ihr Schreibtisch im rechten Winkel zum Fenster. Sie schauen also weder direkt Richtung Fenster noch haben Sie das Fenster im Rücken. So vermeiden Sie starke Helligkeitskontraste, die das Auge sehr ermüden können.

Sobald das Tageslicht nicht mehr ausreicht, sorgen Sie lieber mit indirekter Beleuchtung für ausreichend Licht als mit einzelnen Spots. Spots könnten durch Reflexionen oder Schatten auf Tastatur und Bildschirm von der Arbeit ablenken.

Weitere Tipps für die ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes

Bringen Sie Bewegung in Ihren Arbeitsalltag. Ändern Sie nicht nur regelmäßig die Haltung, wechseln Sie bestenfalls zwischen sitzenden und stehenden Positionen. Empfohlen wird die „40-15-5-Regel“. Diese besagt, dass Sie maximal 40 Minuten sitzen, 15 Minuten stehen und sich dann 5 Minuten bewegen.

Unser Tipp: Mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch bringen Sie besonders einfach Dynamik in Ihren Arbeitsalltag.