Gesund backen: Wie Sie köstliche & gesunde Süßigkeiten zaubern

Beitrag vom 28. April 2023

Gesund Backen: Kleine Törtchen mit Beeren.

Kuchen, Muffins, Torten & Co. passen nicht immer zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Doch Süßes schmeckt lecker und löst Glücksgefühle aus, weshalb wir uns gerne mit einem saftigen Stück Kuchen oder knusprigen Keksen verwöhnen. Ein bewusster Umgang mit süßen Leckereien ist der Schlüssel zu einem gesunden Lebensstil: Schließlich sind zu viel Zucker und Fett im Gebäck ungesund. Das heißt aber nicht, dass Sie komplett verzichten müssen. Low Carb, zuckerfrei, gesunde Mehle und backen ohne Butter zeichnen moderne Rezepte für ein gesundes Backen aus. Allen Skeptikern sei gesagt: Auch Kuchen ohne Zucker kann richtig lecker schmecken! Denn zuckerfrei und gesund backen bedeutet nicht ohne Süße zu backen. Zucker, Butter und Mehl lassen sich durch viele natürliche und gesunde Alternativen ersetzen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten!

Schon gewusst? Viele Anstöße für gesundes Backen kommen aus der veganen Küche, die die Bandbreite der Zutaten durch neu entdeckte, pflanzliche Alternativen erweitert hat.


Kuchen ohne Zucker: Mit natürlichen Süßungsmitteln gesund backen

Besonders der weiße Haushaltszucker gilt als ungesunder Dickmacher, der den Insulinspiegel in die Höhe treibt, Karies verursacht und das Risiko steigert, an Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken. Der raffinierte Zucker ist in nahezu jedem Haushalt vorhanden und wird auch in der industriellen Fertigung von Lebensmitteln verwendet, da er günstiger als alternative Süßungsmittel ist. Als erster und vergleichsweise einfacher Schritt zu einem zuckerfreiem Leben gilt die Reduktion der Zuckermenge. Vor allen Dingen in den typischen alten Hausfrauen-Rezepten wird gerne sehr großzügig damit umgegangen. Hier können Sie oft rigoros die im Rezept angegebene Zuckermenge etwa um ein Drittel reduzieren. Geschmacklich macht sich das in der Regel kaum bemerkbar. Probieren Sie einfach, ob Ihnen der Teig nicht süß genug schmeckt. Sollte dies der Fall sein, geben Sie vor dem Backen einfach noch ein wenig Süße hinzu.

Brauner Vollrohrzucker ist definitiv die bessere Wahl als der handelsübliche Haushaltszucker, aber gesund ist dieser Zucker auch nicht. Besser sind Rezepte, die von vornherein auf alternative Süßungsmittel setzen. Viele gesunde Backrezepte verwenden Agavendicksaft, Ahornsirup, Kokosblütenzucker oder Honig.

So setzen Sie natürliche Süßungsmittel als Zuckerersatz ein:

  • Kokosblütenzucker: Hiermit können Sie Zucker 1:1 ersetzen. Der Nektar der Kokospalme löst sich langsamer als Zucker auf und eignet sich nur bedingt für Hefeteig. Zudem geraten Baiser oder Cremes etwas dunkler. Kalorien sparen Sie mit diesem Zuckerersatz zwar nicht, aber er hat keinen negativen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, der beispielsweise Heißhungerattacken hervorrufen kann.
  • Agavendicksaft: 80 g Agavendicksaft ersetzen 100 g Zucker. Der Saft löst sich sehr schnell auf, weshalb Sie ihn zügig unterrühren sollten, um eine gleichmäßige Süße zu bewirken. Verwenden Sie ihn sparsam bei Mürbeteig, den Sie ausrollen wollen, da dieser sonst zu sehr klebt.
  • Sirup: Ahornsirup und Dattelsirup haben weniger Kalorien als Zucker. Außerdem reichen 80 Milliliter aus, um 80 Gramm Zucker zu ersetzen.
  • Honig: Bei Honig reicht ebenfalls eine Menge von 80 Millilitern aus, um 100 Gramm Zucker zu ersetzen.
Gesund backen mit Honig.

Unser Tipp: Wenn Sie flüssige Süßungsmittel verwenden, sollten Sie unbedingt die Flüssigkeitsmenge im Rezept etwas anpassen und beispielsweise weniger Milch als vorgesehen verwenden. Sonst wird der Teig zu dünn bzw. zu flüssig.

Gemüse und Obst.

Auf die Süße von Früchten und Gemüse setzen

Beim Süßen mit Obst und Gemüse bringen Sie gleichzeitig Vitamine und andere Nährstoffe in den Kuchen. Zudem eignen sich manche Obst- und Gemüsesorten auch als Ersatz für Butter, Mehl oder Eier. Da sie viel Wasser enthalten, sorgen sie für ein saftiges und lecker-aromatisches Backwerk.

125 Gramm Datteln ersetzen beispielsweise 100 Gramm Zucker. Geraspelte Karotten, Süßkartoffeln und Rote Beete eignen sich ebenfalls hervorragend zum Backen. Es empfiehlt sich jedoch, hierbei nach konkreten Rezepten mit diesen Zutaten als Zuckerersatz zu suchen, anstatt sie in einem herkömmlichen Rezept einfach zu ersetzen. Das Verhältnis, indem Obst und Gemüse als Ersatz für Zucker fungieren kann, variiert nämlich von Rezept zu Rezept. Außerdem müssen die Backzeit und die Backofentemperatur angepasst werden. Dies alles macht ein erfolgreiches Backen etwas schwieriger.

Künstliche Süßstoffe für zuckerfreie Kuchen

Zu den sogenannten Zuckeraustauschstoffen gehören die künstlich aus Naturstoffen hergestellten Süßungsmittel Stevia, Xylit und Erythrit. Bei der Anwendung dieser Süßungsmittel sollten Sie einiges beachten:

  • Stevia: Beim Einsatz von Stevia sollten Sie unbedingt die Dosierungsangaben auf der Packung berücksichtigen, da Stevia 300-mal süßer als Haushaltszucker ist. Stevia besitzt einen eigenen „Lakritzgeschmack“, der den Geschmack Ihres Gebäcks durchaus unvorteilhaft verändern kann
  • Xylit: Mit 240 kcal pro 100 g ist dieser Austauschstoff eine kalorienärmere Alternative zum Haushaltszucker. Die Süßkraft ist bei beiden identisch.
  • Erythrit: 100 g Zucker müssen durch 120 g Erythrit ersetzt werden, da dieser Süßstoff etwa 60 Prozent weniger Süßkraft als Zucker besitzt. Ansonsten hat Erythrit aber den großen Vorteil, wie Zucker genutzt werden zu können. Hefeteige brauchen allerdings etwas länger zum Aufgehen und zum Karamellisieren eignet sich Erythrit auch nicht so gut.
Puderzucker mit dem Schneebesen verühren.

Schon gewusst? Zuckeraustauschstoffe sind zwar kalorienärmer oder kalorienfrei, aber nicht gesünder als Haushaltszucker. In größeren Mengen wirken sie sogar abführend. Sie vereinfachen bei einer Diät eine kalorienarme Ernährung. Wem es jedoch eher darum geht, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, sollte lieber weniger süßen und auf natürliche Süße zurückgreifen.


Backen ohne Butter

Butter besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und gilt deshalb als weniger gesund wie Pflanzenmargarine, die einen höheren Anteil der gesünderen ungesättigten Fettsäuren besitzt. Bei Rezepten lässt sich Butter 1:1 durch Margarine ersetzen. Flüssige neutrale Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl, Rapsöl und Erdnussöl sind eine noch gesündere Alternative. Walnussöl oder Kokosöl sind ebenfalls zum Backen geeignet und verleihen dem Kuchen zudem noch einen aromatischen Beigeschmack. 100 Gramm Butter ersetzen Sie durch 80 Milliliter Öl und 20 Milliliter einer anderen Flüssigkeit wie Wasser oder einem Pflanzendrink.

Viele Low Carb-Backrezepte verzichten oft komplett auf Fett. Stattdessen setzen sie auf Zutaten wie Magerquark, fettarmer Joghurt und Apfel-, Birnen- oder Pflaumenmus sowie zerdrückte Bananen. Wenn Sie ohne eine Rezeptvorlage auf die fruchtige Fettalternative setzen wollen, ersetzen Sie 100 Gramm Streichfett mit 65 Gramm Fruchtmus sowie 30 Milliliter Öl. Bei reifen bis sehr reifen Bananen können Sie das Fett sogar im Verhältnis 1:1 ersetzen, Sie sollten aber bedenken, dass man den süßen Geschmack der Bananen sehr deutlich herausschmeckt. Wenn Sie den Geschmack gerne mögen, eignet sich dieser Fett-Ersatz besonders gut für Keks- und Brownie-Rezepte.

Gesund backen: Mit weniger Butter, Zucker und Mehl.

Unser Tipp: Ganz ohne Fett verbinden sich die Zutaten schlechter. Reduzieren Sie deshalb die im Rezept angegebene Flüssigkeitsmenge zunächst um die Hälfte, damit der Teig nicht zu flüssig wird. Da das Fruchtmus bereits süß ist, sollten Sie unbedingt noch sparsamer mit Zucker umgehen. Das gilt besonders für Bananenmus!


Backen ohne Weizenmehl: Gesunde Alternativen

Helles Weizenmehl zählt als besonders ungesund. Es beeinflusst die Entzündungswerte im Körper negativ und bringt keine nachhaltige Sättigung mit sich. Zudem gehen im Herstellungsprozess viele Nährstoffe, Ballaststoffe und Vitamine verloren. Wer gesund backen will, sollte deshalb vollwertigere Varianten wählen, die mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe und Eiweiße enthalten. Wir geben Ihnen einen ersten Überblick über mögliche Alternativen zum Weizenmehl:

  • Helles Dinkelmehl: Einen ähnlichen Geschmack und vergleichbare Backeigenschaften wie Weizenmehl hat helles Dinkelmehl (Typ 630). Es zeichnet sich durch mehr hochwertiges Eiweiß, einen höheren Ballaststoffanteil und mehr Vitaminen und Mineralstoffen aus. Dadurch sättigt es länger.
  • Vollkornmehl: Schwieriger in der Verwendung ist Vollkornmehl als Ersatz, da Sie mehr Flüssigkeit für den Teig als für Weizenmehl benötigen, ansonsten können Sie es jedoch 1:1 ersetzen und alles wie gewohnt zubereiten.
  • Roggenmehl: Roggen enthält besonders viele Ballaststoffe und Vitamine. Bei einer geringen Menge Roggenmehl im Teig, ist nichts weiter zu beachten. Aber bei einem höheren Anteil gibt es Probleme mit der Versäuerung und dem Halten der Gärgase, die zur Teiglockerung notwendig sind.
  • Emmermehl: Emmermehl gilt als ein besonders gesundes und bekömmliches Ur-Mehl. Es muss sehr schonend verarbeitet werden und sollte nur sehr langsam und wenig intensiv, aber dafür lange zu einem gut dehnbaren Teig geknetet werden.
  • Mandelmehl: Mandelmehl ist eine kohlenhydratarme und eiweißreiche Mehlalternative, die obendrein glutenfrei ist. Es braucht jedoch ein wenig Experimentierfreude, bis Sie herausfinden, wie sich Mandelmehl beim Backen verhält. Zumindest am Anfang sollten Sie gezielt nach Rezepten mit Mandelmehl suchen, bevor Sie Weizenmehl in herkömmlichen Rezepten durch Mandelmehl ersetzen.
  • Buchweizenmehl: Buchweizenmehl ist ebenfalls eine glutenfreie Mehlalternative, mit der Sie bei den meisten Rezepten zumindest einen Teil des Weizenmehls ersetzen können. Es besitzt einen starken Eigengeschmack, durch den Backwaren eine herbe Note erhalten.
  • Kokosmehl: Kokosmehl besitzt viele Mineralien und Ballaststoffe, es ist kohlenhydratarm, glutenfrei und eine pflanzliche Proteinquelle. Es wird häufig in der Low Carb-Küche eingesetzt.
  • Kirchererbsenmehl: Mit einem hohen Zink-, Eisen- und Magnesiumgehalt punktet das glutenfreie Kircherbsenmehl. Es wird vor allen Dingen in der ayurvedischen Küche verwendet.
Gesund backen: Mehl und Eier.

Erfahrene Hobbybäcker*innen ersetzen auch einen Teil des Mehls durch gemahlene Mandeln oder Nüsse. Zu beachten ist, dass die einzelnen Mehlsorten unterschiedliche Bindequalitäten besitzen und eventuell noch Klebstoffe wie Speisestärke hinzugemischt werden müssen.


Fazit: Gesundes Backen setzt darauf, Produkte mit mehr Nährstoffen zu verwenden und auf unnötige Kalorien zu verzichten. In erster Linie wird die Zuckermenge reduziert, bzw. der Zucker durch natürliche Süßungsmittel ersetzt und es werden gesunde Alternativen für Weizenmehl verwendet.

Verfasst aus unserem Team von

Katja

Katja gehört seit Oktober 2021 zur Möbel Heinrich Familie. Im Unternehmen ist sie für Pressearbeit und interne Kommunikation zuständig. In Ihrer Freizeit fährt die Literatur-, Medien- und Wirtschaftswissenschaftlerin gerne Fahrrad.