Im Zuge der Küchenplanung gibt es diverse Themen, die bedacht werden müssen. Neben der perfekten Küchenbeleuchtung stellt sich vor allem die Frage nach Form, Ausstattung und Farbe der Küche. Natürlich muss aber auch das Küchenfronten-Material zu Ihnen passen! Schließlich sehen Sie die Fronten beim Betreten des Raum stets als erstes und haben kaum etwas so dauerhaft um sich, wie sie. Damit Sie an Ihrer Küche auch in einigen Jahren noch Freude haben, klären wir Sie im folgenden Magazinbeitrag über Vorteile und Nachteile von unterschiedlichem Küchenfronten-Material auf!*
Kunststofffronten in der Küche
Selbst sehr hochpreisige Küchen sind heute oftmals mit Fronten aus verschiedenen Kunststoffen ausgestattet. Einige davon bekommen Sie bereits für relativ kleines Geld, während andere Kunststofffronten sich im mittleren oder sogar gehobenen Preissegment bewegen. Bestimmte Vorteile und Nachteile hat jedoch jedes Küchen-Material aus Kunststoff.
Melaminfronten
Melaminharz zählt zu den am häufigsten für Möbel-Oberflächen verwendeten Beschichtungen. Auch bei der Küchenplanung werden Sie schnell über diese Bezeichnung stolpern.
Als Basis bei Kunststofffronten aus Melamin fungieren Holzwerkstoff-Platten wie z.B. Spanholz oder MDF. Möchten Sie mehr zu diesen Stoffen erfahren, lohnt sich ein Blick in unseren Magazinbeitrag Wie verschiedene Holzarten Möbel aller Art erschaffen.
Die Platten werden mit harzgetränkten Dekorpapieren beschichtet und heiß verpresst. Dieser Vorgang macht das Küchenfronten-Material absolut pflegeleicht und robust gegenüber Kratzern sowie sonstigem Verschleiß.
Melamin ist nicht nur gegenüber Säure beinahe „immun“, auch Hitze sowie direkte Sonneneinstrahlung können diesem Material nichts anhaben.
Melaminharzfronten gibt es in beinahe allen Farben und Mustern. Einer der Gründe dafür ist die relativ preisgünstige, schnelle und somit einfache Herstellung. Sie können sich also bei der Auswahl für Ihren individuellen Favoriten entscheiden und sich mit ihm auf eine lange, zufriedene Zeit einstellen.
Wussten Sie schon? Ein besonderes Qualitätsmerkmal von Melaminharzfronten ist die sogenannte Laserkante. Diese entsteht, indem Kanten und Fronten mit Hilfe eines Lasers direkt verschweißt statt nur verklebt werden. Fugen, durch die beispielsweise Feuchtigkeit eindringen könnte, fehlen hierdurch vollständig.
Folienfronten
Dieses wegen seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses beliebte Küchen-Material wird mit Hilfe einer Designfolie hergestellt. Es gibt derartige Kunststofffronten in unzähligen Farben und Designs, sodass Sie die freie Auswahl haben. Im Zuge der Herstellung wird auch hier die Folie in mehreren Lagen auf ein Trägermaterial aufgebracht und ohne Fugenbildung heiß verpresst.
Zwar sind Folienfronten bestimmten äußeren Einflüssen in der Küche gegenüber recht widerstandsfähig, dennoch müssen sie ausgesprochen sorgsam behandelt und gepflegt werden, damit Sie auch nach mehreren Jahren noch Freude daran haben. Gerade Kratzer, Wasser oder zu große Hitze können die Oberflächen schnell und nachhaltig schädigen. Im schlimmsten Fall löst sich die Folie hierdurch vom Untergrund. Und wenn Sie besonderes Pech haben, passiert dies nach einigen Jahren ganz von allein. Grund dafür ist, dass die haftenden Weichmacher der Folie sich mit der Zeit verflüchtigen können, vergleichbar mit einem alten Aufkleber.
Langlebige Schichtstofffronten
In ihrer Herstellung und vom Aufbau sind Schichtstofffronten Melaminfronten sehr ähnlich, allerdings sind sie noch etwas hochwertiger. Wenn Sie einen Großteil ihrer Freizeit in der Küche verbringen, sind Sie mit ihnen sehr gut bedient. Und auch Familien, die ihre Kinder von klein auf ins Kochen einbinden, dürften hier perfekte und pflegeleichte Voraussetzungen finden.
Bei der Herstellung werden Holzwerkstoffplatten mit mehreren Dekorfolien versehen. Darauf kommt eine transparente Beschichtung als Overlay. Diese ist dicker als Melaminharz und verfügt über keine Poren, somit ist sie noch widerstandsfähiger und härter. Zusätzlich gibt es ummantelte Ecken und Kanten. Feuchtigkeit hat dank dieses sogenannten Postformings keinerlei Möglichkeit, in das Material einzudringen.
Einziger Nachteil: Farben und Muster werden für diese Art von Küchenfront in wesentlich geringerer Anzahl angeboten.
Lackfronten – das beliebte Küchenfronten-Material
Wenn es in Ihrer Küche auf edle Weise glänzen soll, ist eine Lackierung unter Umständen genau das Richtige für Sie. Lackfronten sind zwar empfindlicher gegenüber Fingerabdrücken, ihrer Beliebtheit tut der hohe Putzaufwand allerdings keinen Abbruch.
In puncto Härte, Kratzfestigkeit, Wasserfestigkeit und Pflegeaufwand kann man das Material mit ausgesprochen strapazierfähigen Autolacken vergleichen.
Lackfronten werden hergestellt, indem in mehreren Intervallen das Trägermaterial mit einem Zwei-Komponenten-Lack behandelt und auf diese Weise versiegelt wird. Auf den Grundlack folgt der Härtungslack. Im Anschluss wird, je nach Geschmack, noch geschliffen oder poliert, denn natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich für ein mattes Finish zu entscheiden!
Bei Lackfronten steht Ihnen eine breite Farbpalette zur Auswahl, aus der Sie die Qual der Wahl haben. Die hohe Qualität und der aufwändiger Herstellungsprozess haben allerdings auch ihren Preis – und der liegt höher als bei den Kunststoff-Varianten.
Fronten aus Lacklaminat
Etwas günstiger als lackierte Fronten ist das sogenannte Lacklaminat. Es begeistert durch eine große Farb- und Designvielfalt und ist außerdem recht strapazierfähig. Dennoch sollten Sie spitze Gegenstände wie Messer lieber davon fernhalten, da sich ansonsten schnell Kratzer bilden können.
Ein heißes Backblech kann durchaus einmal einen Brandfleck verursachen. Ansonsten ist das Material aber langlebig und gut zu reinigen.
Lacklaminat gibt es sowohl in hochglänzender als auch in matter Variante, beide punkten durch eine geringe Spiegelung. Hergestellt wird dieses Küchenfronten-Material, indem zunächst Lack auf eine Kunststoffschicht / PET-Folie aufgetragen und diese im Anschluss auf eine MDF-Platte gepresst, bzw. laminiert wird.
Wenn das Küchen-Material etwas exklusiver sein soll
Natürlich können Sie es in Ihrer Küche auch direkt etwas außergewöhnlicher angehen. Gerade Menschen, deren liebstes Hobby Kochen ist und die sich folglich viele Stunden in der Küche aufhalten, wünschen sich für diese oft einen besonderen Einschlag. Auch offene Küchen, die Teil des Wohnzimmers sind, wecken nicht selten gehobenere Ansprüche.
Ihre Küchenfront aus Glas
Glasfronten sind – im wahrsten Sinne des Wortes – absolute Glanzstücke. Sie zeichnen sich durch ein stilvolles Erscheinungsbild aus, werden in diversen Farben angeboten und können wahlweise glänzend oder matt bestellt werden. Optisch lassen sie vor allem kleine Küchen etwas weniger gedrungen wirken.
Zur Auswahl stehen als Küchen-Material Klarglas, Milchglas und Bleiglas mit Schliff, wobei letzteres recht empfindlich ist.
Als Basis fungiert auch bei Glasfronten in der Regel ein farblich oder mit einem Muster designtes Trägerelement aus Holzwerkstoff. Darauf wird Sicherheitsglas befestigt und die Kanten bekommen einen besonderen Schutz. Nicht nur aufgrund seiner Optik ist Glas also ein absoluter Küchentrend, auch die große Widerstandsfähigkeit macht Klar- und Milchglas für viele Käufer zum absoluten Begierde-Objekt. Dieses hat allerdings seinen Preis!
Natürlich sind selbst Glasfronten aus Sicherheitsglas niemals 100 %ig bruchfest, Sie können sich aufgrund der hohen Qualität bei umsichtiger Behandlung aber dennoch auf viele Jahrzehnte mit Ihrer Küchenfront aus Glas einstellen. Allerdings sind Fingerabdrücke darauf bestens zu sehen.
Unser Tipp: Wenn Sie sich bei der Küchenplanung, zumindest teilweise, für klares Glas als Front-Material entscheiden, erhaschen Sie bereits von außen einen Blick ins Innere der Schränke. Nutzen Sie diesen Umstand als besondere Design-Idee!
Echtholz als Küchenfronten-Material
Nicht nur ausgewiesene Naturliebhaber schwören auf Echtholz oder sogar Massivholz an ihrer Küchenfront. Holz verströmt einen besonderen Duft und sorgt für ein gesundes Raumklima sowie eine ausgesprochen gemütliche Atmosphäre. Außerdem gibt es eine große Auswahl verschiedener Holzarten und Farben.
Durch seine Maserung ist jedes verarbeitete Stück Holz einzigartig – und wer wünscht sich keine Unikate in den eigenen vier Wänden? Dazu kommt, dass es sich bei den meisten Holzküchen ohnehin um Maßanfertigungen handelt.
Während ein Furnier die Optik gleichmäßig erscheinen lässt, ist Massivholz um einiges robuster. Mit Öl, Wachs oder Lack versiegelte Oberflächen sind zudem vor äußeren Einflüssen geschützt und hierdurch sehr strapazierfähig und pflegeleicht. Verwenden Sie beim Putzen von diesem Küchen-Material allerdings keine aggressiven Reiniger. Auch zu viel Wasser kann im schlimmsten Fall zu bleibenden Verfärbungen führen.
Das Vorurteil, dass Holzoberflächen einen Nährboden für Bakterien bilden, entspricht übrigens nicht der Wahrheit. Im Gegenteil, bestimmte Holzarten können Bakterienbildung mit entsprechender Behandlung sogar entgegenwirken. Ein Vorteil gegenüber anderen Materialien!
Achten Sie beim Kauf einer Holzküche unbedingt auf entsprechende Siegel. Diese weisen einerseits die Qualität aus, sind aber andererseits auch aus Sicht der Nachhaltigkeit nicht zu vernachlässigen. In unserem Magazinbeitrag Umweltfreundlich wohnen durch nachhaltige Möbel erklären wir die Bedeutung der einzelnen Siegel.
Wussten Sie schon? Jede Küche, in der Holz verarbeitet wurde, darf sich „Echtholzküche“ nennen. Wenn Sie sich für die Unterschiede zwischen Echtholz, Massivholz und Furnier interessieren, empfehlen wir Ihnen erneut einen Blick in unseren Magazinbeitrag Wie verschiedene Holzarten Möbel aller Art erschaffen.
Das Küchenfronten-Material Stein
Mindestens genauso exklusiv wie Beton ist Stein als Material für die Küchenfront. Es bringt eine rohe, ursprüngliche Note in den Raum, ist dabei stilvoll und in jedem Fall alles andere als „von der Stange“. Auch hier kann sich im Laufe der Zeit eine einzigartige Patina bilden, zudem ist Stein absolut robust, pflegeleicht und natürlich – im wahrsten Sinne des Wortes – steinhart.
Da Stein ein beachtliches Eigengewicht hat, werden alternativ auch Stein-Furniere angeboten. Ihre Vorteile: Sie sind preisgünstiger und optisch sowie haptisch nicht von der reinen Variante zu unterscheiden. Lediglich der Patina-Effekt von Naturstein bleibt hier aus.
Beton in der Küche
Nachbildungen in Beton-Optik gibt es schon lange, aber in den letzten Jahren rückt auch immer stärker echter Beton als Küchenfronten-Material in den Fokus. Der Look liegt voll im Trend und macht dank seiner rauen Ausstrahlung jede Küche zu einem einzigartigen Ort.
Da Beton wahlweise in hellen oder dunklen Farben verfügbar ist, erschaffen Sie sich mit ihm Ihre ganz persönliche Koch-Oase.
Als Schutz wird die Oberfläche beschichtet; diese Versiegelung sollte von Zeit zu Zeit erneuert werden. Verzichten Sie bei der Pflege außerdem auf zu scharfe Reiniger, zu viel Wasser und zu starkes Schrubben. Oft entsteht über die Jahre eine Patina, welche für einen garantiert einzigartigen Look sorgt.
Einziger Nachteil: Massiver Beton ist schwer, derartige Fronten müssen also sicher und von einem Profi angebracht werden. Dafür überzeugt das Küchen-Material im Folgenden durch große Stabilität und setzt Design-Maßstäbe.
Beton-Fronten werden entweder gegossen und komplett verarbeitet oder als Schicht auf einem Untergrund verklebt.
Wussten Sie schon? Eine beliebte Alternative zu herkömmlichem Beton ist Beton Ciré. Bei diesem Stoff handelt es sich um Feinputz auf Basis von Zement. Er wird auch gern als Boden- und Wandbelag verwendet, da er wasserfest und somit bestens für das Bad und natürlich die Küchenplanung geeignet ist.
Edelstahlfronten
Während der eine sich innerhalb einer Küche mit Industriestahlfronten wie in einer Großküche oder Kantine vorkommt, weiß die andere unter Umständen genau diesen Charme zu schätzen. Da heutzutage zahlreiche Küchen- und Einbaugeräte im Edelstahl-Look angeboten werden, passt sich dieses Küchenfronten-Material ideal dem Gesamtbild an.
Es gibt Edelstahlfronten als beschichtete und massive Variante. Letztere ist im Vergleich wesentlich unempfindlicher.
Stahl ist puristisch und zugleich edel, pflegeleicht, und entsprechend langlebig. Allerdings sind Fingerabdrücke und Fettspritzer sehr deutlich zu sehen und sollten stets schnell entfernt werden.
Über die Jahre können Sie auch den ein oder anderen Kratzer kaum vermeiden und glänzende Oberflächen werden mit der Zeit matter.
Wussten Sie schon? Edelstahlküchen sind in der Gastronomie-Branche aufgrund des ausgezeichneten Hygiene-Aspekts Vorschrift!
Weitere Küchen-Infos
Sobald Sie sich für ein Küchenfronten-Material und eine Form entschieden haben, steht natürlich auch die Auswahl einer dazu passenden Arbeitsplatte auf dem Programm. In unserem Ratgeber Küchen-Arbeitsplatten: Die wichtigsten Infos im Überblick bekommen Sie diesbezüglich wertvolle Tipps. Natürlich lohnt sich auch ein Blick in den Magazinbeitrag Küchengeräte Trends 2023: So sieht die moderne, innovative Küche aus, denn auch die Ausstattung Ihrer Küche will wohlüberlegt sein. Und wenn Sie sich ein gleichermaßen stilvolles und praktisches Goodie wünschen, können Sie sich mit einer grifflosen Küche für einen eleganten Trendsetter entscheiden!
Bei Möbel Heinrich bieten wir Ihnen eine große Auswahl an Küchen mit Fronten aus Melaminharz, Lack, Lacklaminat, Schichtstoff, Echtzement, Echtmetall, Furnier und Sicherheitsglas (ESG) an.
Hier finden Sie bereits eine erste kleine Auswahl unserer Küchen:
Verfasst aus unserem Team von
Steffi
Seit Oktober 2021 ist Steffi Teil der Möbel Heinrich Familie. Hier ist sie hauptsächlich für das Schreiben von Produktbeschreibungen und Magazinbeiträgen zuständig. In ihrer Freizeit geht die studierte Germanistin und Literaturwissenschaftlerin gern zum Fußball oder entspannt mit ihren Katzen.
*Bitte beachten Sie, dass unsere Magazinbeiträge vor allem dazu gedacht sind, Sie über ausgewählte Themenbereiche zu informieren. Nicht alle auf den Bildern gezeigten oder im Text erwähnten Produkte sind bei Möbel Heinrich erhältlich!