Bei einer neuen Küche ist nicht nur die Optik, sondern auch die Funktionalität wichtig. Im Schnitt kaufen sich Erwachsene zwei neue Küchen im Leben. Die Lebensdauer einer Küche liegt demnach bei etwa 20-25 Jahren. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie einen Plan für den Küchenkauf entwerfen, damit Sie Ihre neue Küche optimal nutzen können. Wer lange Freude an der neuen Küche haben und zudem beim Kauf sparen möchte, sollte wissen, was bei der Küchenplanung zu beachten ist. Wir verraten Ihnen die Tipps und Tricks, die für eine durchdachte Planung wichtig sind.
Welche Anforderungen sollte Ihre Küche erfüllen?
Welche Erwartungen stellen Sie an Ihre neue Küche? Soll sie besonders pflegeleicht sein? Leben Kinder, Personen mit körperlichen Einschränkungen oder Haustiere im Haushalt? Gibt es mehrere Personen, die regelmäßig Küchenarbeiten verrichten? Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?
Bevor Sie zum Küchenkauf einen Experten aufsuchen, sollten Sie den Raum für die Küche ausmessen und einen Plan erstellen. Dort sollten Sie die Türen, Fenster und sämtliche bereits vorhandenen Lichtquellen einzeichnen. Halten Sie fest, wo der Wasser- bzw. Abwasseranschluss liegt, zeichnen Sie alle Steckdosen und vor allen Dingen den Starkstromanschluss für das Kochfeld ein. Selbstverständlich kommen unsere Küchenberater nach der Auftragserteilung zu Ihnen nach Hause und vermessen die Räumlichkeiten millimetergenau, um eine absolute Passgenauigkeit zu garantieren.
Die Wahl der Küchenform hängt stark von der Raumgröße und vom Schnitt eines Zimmers ab. Für eine Inselküche wird viel Platz benötigt, Dachschrägen, Balkontüren oder Fenster können gegen eine U- oder L-Förmige Küche sprechen. Offene Wohnküchen liegen seit einigen Jahren im Trend, aber viele ältere Wohnungen sehen einen separaten Raum für die Küche vor.
Was ist beim Kauf der Küchengeräte zu beachten?
Auch für die Ausstattung mit Elektrogeräten ist zunächst festzulegen, welche Ansprüche die Geräte erfüllen sollen und welche Funktionen tatsächlich benötigt werden. Machen Sie sich vorab Gedanken, wie viel Stauraum Sie im Kühlschrank und im Gefrierfach benötigen und was Ihr Herd und Backofen können muss.
Vergessen Sie bei der Kaufentscheidung die Energieaspekte nicht. Mit der Auswahl der richtigen Geräte schonen Sie zum einen die Umwelt und sparen obendrein noch bei den Energiekosten.
Welche Küchenschränke erfüllen Ihren Stauraumbedarf?
Idealerweise bieten die Küchenschränke genügend Stauraum, sodass nichts mehr auf der Arbeitsfläche stehen muss. Für Übersichtlichkeit und ein bequemes, rückenschonendes Aufbewahren von Töpfen, Geschirr oder Lebensmittel sorgen Schubladen oder Auszüge in den Schränken.
Diese Schrankarten gibt es:
- Unterbauschränke: Die Basis jeder Küche bilden die Unterschränke. Sie tragen die Arbeitsplatte, bilden den Unterbau für verschiedene Geräte und dienen als Stauraum. Die Standausführungen gibt es als ein- oder zweitürige Schränke mit Einlegeböden oder Schubläden.
- Hängeschränke: Hängeschränke bieten Stauraum oberhalb der Arbeitsfläche und können auch als Umbau für kleine Geräte wie eine Mikrowelle genutzt werden. Neben klassischen Schranktüren gibt es hier auch Schiebetüren oder Klapp-Türen, die nach oben schwingen. Solche Lösungen sind gerade bei kleinen Küchen ideal.
- Hochschränke: Hochschränke bieten besonders viel Stauraum und werden oft genutzt, um den Kühlschrank oder andere Elektrogeräte auf Körperhöhe einzubauen.
- Apothekerschränke: Apothekerschränke können komplett aus dem Korpus herausgezogen werden, sodass bequem von beiden Seiten der Inhalt der Ablageflächen einsehbar und erreichbar ist. Diese Schränke werden gern genutzt, um Lebensmittel zu verstauen.
- Eckschränke: Mit Eckschränken können auch Ecken ideal als Stauraum genutzt werden. Hier gibt es je nach Bedarf unterschiedliche Modelle mit verschiedenen Mechanismen. So lassen sich beispielsweise bei einem Le Mans-Schrank die Böden komplett herausziehen und die Ablageebenen können voneinander unabhängig bewegt werden. Unsere Verkaufsberater informieren Sie gerne über die verschiedenen Eckschränke und Ihre Funktionen.
- Schränke mit Sonderfunktionen: Zudem gibt es viele Sonder-Küchenschränke, die allein auf ihre spätere Funktion ausgelegt sind. Dazu zählen Schränke mit Mülltrennungsvorrichtungen oder integrierten Bügelplätzen sowie Schränke für besondere Nischen oder mit speziellen Auszugsvarianten. Es gibt für fast jeden Zweck einen geeigneten Schrank und darüber hinaus ist es auch oft möglich, Sonderanfertigungen erstellen zu lassen.
Unser Tipp: Prüfen Sie, ob Sie Geräte wie Backofen, Geschirrspüler oder die Mikrowelle in einer für Sie komfortablen Höhe platzieren können. Wenn diese Geräte in Hochschränken eingebaut werden, müssen Sie sich bei der Benutzung weniger bücken.
Was ist bei der Arbeitsplatte wichtig?
Wenn der Raum groß genug ist, sollten Sie nicht bei der Arbeitsfläche sparen, denn sie ist die wichtigste und meistgenutzte Fläche in der Küche. 120 cm sind zum Arbeiten ideal. Zudem sollten zwischen dem Herd und dem Spülbecken optimalerweise 90 cm liegen.
Die Höhe der Arbeitsplatte ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Küchenplanung: Ist die Arbeitsplatte zu niedrig, werden der Rücken und die Bandscheiben zu sehr belastet, ist sie zu hoch, nehmen die Arme und die Schultern eine unnatürliche Haltung ein. Sämtliche Höhen in der Küche werden auf die Person abgestimmt, die am meisten in der Küche arbeitet. Zudem raten viele Ergonomie-Experten sogar dazu, mit unterschiedlichen Höhen für die einzelnen Arbeitsgänge wie Gemüse putzen, abwaschen oder anbraten zu planen. Das lässt sich jedoch nicht in jeder Küche umsetzen.
Unser Tipp: Die optimale Höhe der Arbeitsplatte ermitteln Sie ganz einfach dadurch, dass Sie die Arme anlegen und dann den Unterarm im 90-Grad-Winkel nach vorne strecken. Anschließend ziehen Sie von dieser Höhe 15 cm ab.
Bedenken Sie bei der Arbeitsplatte, dass es sich hierbei um die meistgenutzte Fläche in der Küche handelt und sie regelmäßig gründlich gereinigt werden muss. Echtholz sieht edel aus, ist aber sehr pflegeintensiv. Arbeitsplatten aus Kunststoff lassen sich dagegen besonders einfach reinigen und sind sehr robust.
Das sollten Sie beim Küchenkauf beachten:
Machen Sie sich vorab Gedanken über Ihre Arbeitsabläufe. Sorgen Sie für kurze Wege: Die Spüle sollte beispielsweise in der Nähe des Geschirrspülers und der Mülleimer sein, Töpfe sollten in Herdnähe untergebracht werden. Profis ordnen ihre Küche in der Reihenfolge verschiedener Arbeitsbereiche/Tätigkeiten an: lagern, vorbereiten, kochen, spülen.
Ausreichend Licht sorgt für mehr Arbeitssicherheit. Bedenken Sie bei der Küchenplanung, dass Hängeschränke und größere Küchengeräte Schatten werfen. Bringen Sie Lichtquellen möglichst dort an, wo sie gebraucht werden.
Unser Tipp: Die Unterseite von Hängeschränken bietet sich zum Beispiel für die Ausleuchtung der Arbeitsfläche an. Informieren Sie sich bei unseren Küchenprofis über verschiedene Beleuchtungssysteme.
Unsere schnelle Checkliste für die Küchenplanung
- Berechnen Sie die ideale Arbeitshöhe für die Person, die hauptsächlich in der Küche arbeiten wird. Berücksichtigen Sie dabei auch angepasste Höhen für die unterschiedlichen Arbeitsschritte an der Arbeitsplatte, am Herd oder beim Abspülen.
- Wenn es der Platz zulässt, integrieren Sie den Backofen und die Spülmaschine in einen Hochschrank.
- Planen Sie genügend Arbeitsfläche ein.
- Informieren Sie sich für die perfekte Küchenbeleuchtung über verschiedene Beleuchtungssysteme.
- Planen Sie die Schränke so, dass sie die dort unterzubringenden Geräte, Gegenstände oder Lebensmittel bei den verschiedenen Arbeitsschritten schnell greifbar haben.
- Vergessen Sie nicht Ihren Raumplan und Ihre ersten Vorüberlegungen, wenn Sie sich auf den Weg machen, um eine neue Küche zu kaufen.
Verfasst aus unserem Team von
Katja
Katja gehört seit Oktober 2021 zur Möbel Heinrich Familie. Im Unternehmen ist sie für Pressearbeit und interne Kommunikation zuständig. In Ihrer Freizeit fährt die Literatur-, Medien- und Wirtschaftswissenschaftlerin gerne Fahrrad.